Immer wieder kommt es in deutschen Gewässern zu Schiffshavarien, die so groß oder komplex sind, dass das Havariekommando die Einsatzleitung dieser Lagen übernimmt. Bei dem Feuer auf dem Öltanker Annika am Freitagvormittag war es nun wieder soweit. Aus bislang ungeklärter Ursache geriet der Öltanker in Brand. Nachdem die Besatzung des Schiffes durch die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) in sicherheit gebracht wurde, nahmen mehrere Schiffe sowie Kräfte der Feuerwehren Kiel und Rostock die Brandbekämpfung vor. Inzwischen befindet sich der Tanker im Rostocker Überseehafen und der Brand ist gelöscht. Schadenlagen dieser Größenordnung erfordern dabei eine umfassende Koordination der eingesetzten Rettungsmittel. Hierzu wird üblicherweise ein Stab gebildet, der alle Kräfte und entsprechende Maßnahmen führt. Die Einsatzkräfte des THW waren in diesem Stab vor Ort, um die Arbeit zu unterstützten. Die Ehrenamtlichen haben dabei im Informations- und Kommunikationsbereich des Stabes mitgearbeitet und verschiedene Kommunikationswege betreut.
Seit 2019 gibt es eine Vereinbarung zwischen dem Havariekommando und dem THW über eine solche Kooperation im Havariestab. Die Oldenburger Einsatzkräfte üben ergänzend dazu regelmäßig mit Vertreterinnen und Vertretern von Havariekommando und Niedersächsischem Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) die Bewältigung möglicher Schadstoffaustritte auf der Nordsee.