Jedes Jahr erleiden etwa 75.000 Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand in Deutschland. Wenn das Herz still steht, zählt jede Sekunde, um das Leben eines Menschen zu retten und das Risiko dauerhafter Schäden zu verringern. Vor dem Eintreffen des Rettungswagens sind es vor allem die Ersthelfer, die sich um den Patienten kümmern, ihm beistehen und erste Schritte einleiten. Wie jedoch eine App dazu beitragen kann, die Überlebensrate nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand zu erhöhen, wurde nun den Hilfsorganisationen in der Stadt Oldenburg präsentiert.
Nachdem Ende Oktober das Projekt Erhöhung der Überlebensraten nach Herzstillstand“ (ERLEBEN) und die dazugehörige die App „corhelp3r“ in einer Feierstunde in Oldenburg offiziell in den Dienst genommen wurde, stellten nun die Projektbeteiligten der Stadt Oldenburg/Feuerwehr Oldenburg das Projekt samt der dazugehörigen App vor. Auf Einladung der Feuerwehr nahmen Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, der Berufsfeuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes, der DLRG, des THW, der Johanniter und der Malteser an der Auftaktveranstaltung in der Rettungsdienstschule der Feuerwehr teil.
Wird in Zukunft ein Notfall mit einem Herzstillstand in den Leitstellen der teilnehmenden Landkreise und Städte gemeldet, so wird fortan nicht nur der Notarzt samt Rettungswagen alarmiert, sondern zeitgleich auch eine Meldung an die App versendet. Befindet sich ein registrierter Ersthelfer in der Nähe des Einsatzortes, der die App „corhelp3r“ auf seinem Smartphone installiert hat, erscheint auf seinem Smartphone eine Alarmmeldung. Der Ersthelfer kann nun entscheiden, ob er den Einsatz wahrnimmt oder nicht. Nimmt er ihn wahr, wird er durch die App zum Einsatzort gelenkt und kann vor Ort direkt mit der Herzdruckmassage beginnen. Sollte ein zweiter Ersthelfer in der Nähe, wird dieser zum nächstgelegenen mobilen Defibrillator und anschließend zum Einsatzort geführt. Sobald der Rettungswagen eintrifft, wird dieser die Versorgung des Patienten übernehmen.
Amtsleiter Michael Bremer lud die Oldenburger Hilfsorganisationen zur Mitwirkung ein und konnte sich über die sofortige Zusicherung für dieses besondere Projekt zur Verbesserung der Oldenburger Bevölkerung freuen.